Fragwürdige Verschmelzung. Investmentcheck liegen mehrere Briefe vor, in denen Anlegern der deutschen DKM Global Opportunities Fonds 01 GmbH und der österreichischen ThomasLloyd Investments GmbH eine im Grunde alternativlose Umwandlung ihrer Einlage in Aktien der in London neu gegründeten CT Infrastructure Holding Ltd. angeboten wurde.

Alternativlos deshalb, weil das Anlegerkapital bei beiden Gesellschaften per Ende 2017 auf Null Euro abgeschrieben wurde und damit kein Abfindungsguthaben zur Verfügung stand. In den Schreiben wird auch von einer „mitunter als wenig zufriedenstellend empfundenen Ertragssituation“ berichtet. Klar, wenn bei einer Reihe von Angeboten dieser ersten Produktgeneration in Form von atypisch stillen Beteiligungen, Genussrechten und Genussscheinen unbefriedigende oder überhaupt keine Ausschüttungen erfolgten.

Ursprünglich platziert wurden über diese beiden Firmen von 2003 bis circa 2008 gut 250 Millionen Euro. Um die bis heute verbliebenen Anleger ruhig zu halten, wird ihnen nach der Umwandlung in Aktien ein Börsengang der ThomasLloyd Group Ltd. in den Jahren 2021/2022 in Aussicht gestellt. Was das laut ThomasLloyd bedeuten könnte, soll die Amazon-Aktie als „ein typisches Beispiel“ verdeutlichen.

Umgekehrt wäre aus Anlegersicht die Frage erlaubt, ob bei Amazon die Wirtschaftsprüfer früher auch die Bestätigungsvermerke eingeschränkt haben, wie es bei der österreichischen ThomasLloyd Investments jahrelang der Fall war. Zum Beispiel für 2012 erklärte der Prüfer für die damals noch als AG firmierende Gesellschaft, dass der aufgestellte Jahresabschluss „kein ordnungsgemäßes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage“ zeige. Wie das die Jahre danach aussah, ist nicht bekannt, weil ThomasLloyd 2013 eine Umwandlung der AG in eine nicht mehr so transparente GmbH beschloss. Eine Anfrage an ThomasLloyd blieb leider unbeantwortet.

https://investmentcheck.de/news/4673/zweifel-an-thomaslloyd